Die 5er-Jubilare über ihren FVV: Teil meines Lebens!

(UB) Vor 39 Jahren wurde der FVV von einer kleinen Schar schwuler Männer und Volleyball-Begeisterter gegründet und hat sich seitdem rasant entwickelt, ist sich aber im Kern immer treu geblieben. Zur bereits zweiten Jubi-Feier der Mitglieder, die seit 5,10, 15, 20, 25 oder 30 Jahren dabei sind, waren Ende April über 70 zusammengekommen und haben sich feiern lassen.

Dekoriert war die Geschäftsstelle mit Hunderten Bildern aus der Vereinszeitschrift, die zwischen 2000 und 2007 erschien. Arnim ist einer, der sich auf den Bildern gefunden hat. Ein „Urgestein“ des Vereins und seit 30 Jahren dabei. Der Weg zum FVV führte über seinen damaligen Freund. Der war im FVV. „Und weil ich ihm näher sein wollte, bin ich auch in den FVV eingetreten.“. Es ging also gar nicht um Badminton? „In erster Linie nicht,“ gibt Arnim schmunzelnd zu. Heute gehört er im Ligabetrieb der Badmintonabteilung immer noch zu den festen Größen. Er kann nicht nur mithalten, er ist richtig gut. Bescheiden sagt er, „na ja, es gibt schon bessere, einige, die sind halt jünger, aber ich habe viele Jahre Erfahrung gesammelt, von denen ich heute profitieren kann.“ Ein Verein funktioniert nicht ohne Leute, die sich engagieren. Arnim war, was vielleicht viele nicht mehr wissen, auch einige Jahre im Vorstand. Zuständig für Veranstaltungen. Er sagt, das sei eine sehr, sehr schöne Zeit gewesen, er habe viele Erfahrungen gesammelt und tolle Veranstaltungen gemacht. Ein Highlight, sagt er, kam gleich zum Anfang. Da habe es das 15-jährige Jubiläum gegeben, und „wir haben einen ganz neuen Auftritt auf dem CSD gewagt, einen Umzugswagen gestaltet nach dem Motto Griechenland!“ Dieser Wagen – mit griechischen Säulen! – war auch auf einem der Poster zur Jubi-Feier zu sehen. Arnims Vorstandsweihen liegen lange zurück, aber er bleibt aktiv. „Wenn es geht, mache ich es auch noch mit 70! Der FVV für ihn? „Tolle Familie!“

Frank ist, mit einer Pause zwischendurch, seit 20 Jahren dabei. Erst Volleyball, dann Yoga. In den ersten Jahren reiste er zu Volleyball-Turnieren in ganz Europa. “In Holland oder 1994 bei den Gay Games in New York – 25 Jahre nach Stonewall – das waren unvergessliche Erlebnisse.“

Reinhard ist 20 Jahre im FVV. Er hatte viele Freunde, die bereits im FVV waren, kam aber selbst erst durch einen Freund, der nicht dabei war, dazu. Der habe gesagt: “Wir gehen da zusammen hin.“ Schön findet er die Feier der Jubilare. „Ich habe mich gefreut, als die Einladung kam und habe sofort geantwortet. Allerdings kannte ich früher mehr Leute“ – aber das ging nicht nur ihm so.

Bernhard trägt ein Namensschild mit der Zahl 30. Er wurde vom FVV-Mitgründer und langjährigem Vorstand Bernhard Becker geworben, damals sein Arbeitskollege. Überwiegend war er im Fitness aktiv. Bei Wolfgang. Das habe ihm gut getan. Der FVV ist für ihn: „Teil meines Lebens!“

Roland ist seit 15 Jahren im Verein. Er hat „hier Gemeinschaft gesucht.“ Aber da gab es noch etwas. Schon damals war er Vorsitzender des Sportkreises Frankfurt (412 Vereine, 410 Sportarten, 319.000 Mitglieder) und wollte „einen so tollen Verein, einen queeren Verein qua Funktion unterstützen.“ Er habe das nie bereut. „Weil dieser Verein hat so viele kreative Ideen, und es macht auch sein Geheimnis aus, dass er so stark geworden ist.“ Der FVV sei zu Recht der größte queere Sportverein Hessens. „Ich finde, auch die Wandlung aus der Nische heraus, hat dem Verein unheimlich gut getan. Er steht für queeren Sport in unserer Region – offen für alle, aber mit klarem Wertekanon. Und das finde ich so toll!“ Seine Devise: Sport sei Vielfalt, die sexuelle und politische Vielfalt gehöre dazu. „Nur eins muss klar sein. Antisemitismus, Rassismus, Homophobie haben bei uns keinen Platz.“

Nils, im Vorstand für den Bereich Mitglieder zuständig, sagte in seiner Ansprache, dass es 134 Personen gegeben habe, die 2024 ein 5er-Jubiläum feierten, darunter 14 Einladungen zum 30-Jährigen. Nils: „Cool!“ und mehr als die Hälfte seien heute da. Und er lud die Jubi-Schar zu einer besonderen Bingo-Runde ein. Es waren Antworten gefragt, die nur durch Gespräche mit den anderen Jubis gefunden werden konnten. Interrogation als Interaktion dient der Integration – ein wunderbares Gesellschaftsspiel. Sofort wurden Köpfe zusammengesteckt. FVV-Bingo – es könnte als Brücke dienen zum eigentlichen FVV-Erfolgsrezept: Miteinander und füreinander, seit nunmehr 39 Jahren.

Ein Abend zum Schwelgen, zum Kennenlernen und zum Genießen. Der FVV feierte seine Jubilare und auch sich selbst. Die Foto-Poster waren stilles Zeugnis der 39 bisherigen FVV-Jahre. Und es geht weiter. Unter anderem mit dem Jubi-Jahr 2025, auf der dann zum ersten Mal die 40 auf dem Namensschild oder den Namensschildern strahlen wird. Tolle Familie!

Die Bilder zum Event gibt es hier.